Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ist ein monumentales Werk der geistlichen Musik, das als eine der bedeutendsten Kompositionen der Barockzeit gilt. Bach arbeitete über viele Jahre an dieser Messe, wobei Teile bereits in früheren Kantaten und Messen entstanden. Die endgültige Fassung, wie wir sie heute kennen, wurde jedoch erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1750 fertiggestellt.
Die Messe ist in fünf Hauptteile gegliedert: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Jeder dieser Teile ist wiederum in zahlreiche Sätze unterteilt, die eine beeindruckende Vielfalt an musikalischen Formen und Stimmungen aufweisen. Bach nutzte eine breite Palette an Kompositionstechniken, darunter Fugen, Arien, Chöre und Instrumentalsätze, um den lateinischen Messtext auf tiefgründige und bewegende Weise zu vertonen.
Ein besonderes Merkmal der h-Moll-Messe ist ihre komplexe Struktur und die anspruchsvollen Vokalpartien. Bach schrieb für einen großen Chor, Solisten und ein Orchester, wobei er die verschiedenen Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten meisterhaft einsetzte. Die Messe zeichnet sich durch eine tiefe spirituelle Ausdruckskraft aus, die sowohl die Freude als auch die Trauer des christlichen Glaubens widerspiegelt.
Die h-Moll-Messe wurde zu Bachs Lebzeiten nie vollständig aufgeführt. Erst im 19. Jahrhundert, als das Interesse an Bachs Musik wiederentdeckt wurde, begann man, das Werk in seiner Gesamtheit zu würdigen. Heute gilt die h-Moll-Messe als ein Höhepunkt der abendländischen Musikgeschichte und wird weltweit in Konzertsälen und Kirchen aufgeführt.